Effektivität

Hohe Wirkung der Corona-Schutzimpfung durch Zahlen belegt

APA/EXPA/JFK
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Aktuelle Zahlen der Ages belegen die Effektivität der Impfung. Sie liegt bei den ausgewerteten Altersgruppen bei rund 90 Prozent.

Die Zahlen belegen die hohe Effektivität der Corona-Schutzimpfung: Seit Anfang Februar bis 17. August gab es in Österreich 227.178 laborbestätigte Fälle von Sars-CoV-2 unter Personen im Alter ab zwölf Jahren (150.224 der Infizierten hatten Symptome). Darunter waren 2871 vollständig Geimpfte (1,91 Prozent), gaben Ages und das Gesundheitsministerium die aktuellen Zahlen zu den Impfdurchbrüchen am Donnerstag bekannt.

Nach Altersgruppe aufgeschlüsselt: Unter den Zwölf- bis 17-Jährigen wurden in dem besagten Zeitraum 21.017 neue Fälle nachgewiesen (12.086 mit Symptomen), 14 der Infizierten waren vollständig geimpft (0,12 Prozent). Unter den 18- bis 59-Jährigen (gab es 169.923 Neuinfizierte, 1,88 Prozent der Betroffenen (2.173) hatten bereits beide Stiche erhalten. Von 36.238 Personen im Alter von 60 plus, denen eine Neuinfektion nachgewiesen wurde, waren 684 (3,03 Prozent) vollständig immunisiert (wobei in dieser Altersgruppe früher mit der Impfung begonnen wurde und die Doppel-Impfquote fast 80 Prozent beträgt).

Effektivität über 90 Prozent

Die geschätzte Impfeffektivität (durch den Vergleich vollständig Geimpfter bei symptomatischen Fällen mit dem Anteil Vollimmunisierter in der Bevölkerung) liegt für den Zeitraum 1. Februar bis 17. August dem online gestellten Ages-Bericht zufolge für die Altersgruppe 40 bis 59 Jahre bei 90,56 Prozent, für die über 60-Jährigen bei 90,79 Prozent. Für die Unter-40-Jährigen wird derzeit die Impfeffektivität noch nicht berechnet - wegen des noch zu geringen Anteils vollständig Geimpfter in dieser Altersgruppe sei die Schätzung unverlässlich.

"Eine Impfeffektivität von 91 Prozent bedeutet, dass von 100 vollständig geimpften Personen 91 vor einer symptomatischen Sars-CoV2 Infektion geschützt wurden", heißt es im Bericht. Daten aus anderen Ländern und Untersuchungen würden zudem zeigen, dass diese Erkrankungen bei vollständig geimpften Personen weitestgehend mild verlaufen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle vermieden wurden. Die Wirksamkeit der Impfung belegen auch Berechnungen von Gesundheit Österreich (GÖG): Allein in den Monaten Februar bis Juli 2021 wurden dadurch österreichweit 5.790 Krankenhausaufenthalte, 2.278 Aufenthalte auf Intensivstationen und 2.177 Todesfälle verhindert.

Wien: Infektionen bei Geimpften zwölfmal geringer

In Wien belegten indes Zahlen, dass bei Corona-Patienten in Krankenhausbehandlung ein Großteil ungeimpft ist. So fand sich von 16 Intensivpatienten aktuell genau einer, der vollimmunisiert war, ohne das eine Immunsupprimierung vorlag. Ebenso zeigt ein erstmals veröffentlichter Vergleich der Sieben-TAges-Inzidenz zwischen Vollimmunisierten und nicht vollständig gegen das Coronavirus Geimpften einen Unterschied von mehr als dem Faktor zwölf.

Den Angaben des medizinischen Krisenstabs der Stadt Wien zufolge lag der Anteil bei Patienten in Intensivbehandlung mit Stichtag 18. August bei fast 94 Prozent, bei denen entweder keine Vollimmunisierung vorlag, oder diese durch eine Immunsupprimierung beeinträchtigt war. Bei exakt 16 Personen auf einer Intensivstation bleibt somit ein Patient mit Vollimmunisierung.

Von den weiteren 15 Wiener Patienten in Intensivbehandlung waren zwölf ungeimpft, einer erst teil-immunisiert und zwei zwar bereits vollimmunisiert, aber immunsupprimiert. Eine Immunsupprimierung liegt etwa bei Menschen vor, deren Immunsystem durch entsprechend notwendige Therapien abgeschwächt wurde, etwa infolge einer Krebserkrankung. Ähnlich wie die Zahlen aus Wien (Stichtag Mittwoch) waren jene aus Kärnten: Hier mussten mit Stand Dienstag fünf Patienten wegen einer Corona-Infektion auf einer Intensivstation behandelt werden, vier davon waren nicht geimpft.

Die zunehmenden Impfraten und ihre Auswirkungen auf die Infektionszahlen zeigt sich auch im Vergleich der Sieben-Tages-Inzidenzen, wenn man hier die zwei Gruppen der Nicht-Vollimmunisierten mit jener Vollimmunisierten vergleicht. In der vergangenen Woche, Kalenderwoche 32, zeigt sich bei der Gruppe der bereits Durchgeimpften hier ein Wert von 16,6 Corona-Fällen je 100.000 - bei der anderen Gruppe lag dieser Wert 12,5-mal höher bei 209 Fällen. Ende Februar, Anfang März fiel dieser Faktor noch rund 50 Prozent geringer aus, da damals bei den Vollimmunisierten der Anteil an älteren und damit aufgrund des Immunsystems für eine Infektion anfälligeren Personen noch höher lag.

(APA)

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